Emil Orlik (1870-1932)

Emil Orlik war ein böhmisch-österreichischer Künstler, der als Maler, Grafiker, Fotograf und Kunsthandwerker tätig war. Geboren 1870 in Prag, das damals zur österreichisch-ungarischen Monarchie gehörte, studierte er zunächst in München und entwickelte sich zu einem bedeutenden Vertreter der Jugendstilbewegung. Orlik zeichnete sich durch seine Experimentierfreudigkeit und seinen eklektischen Stil aus. Er war besonders bekannt für seine Druckgrafiken, insbesondere Holzschnitte und Lithografien. Eine Reise nach Japan 1900-1901 beeinflusste seine Kunst nachhaltig, indem sie ihn mit ostasiatischen Techniken und ästhetischen Prinzipien vertraut machte. Als Mitglied der Wiener Secession und später der Berliner Secession trug Orlik zur Avantgarde seiner Zeit bei. Ab 1905 lehrte er an der Staatlichen Lehranstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin und wurde zu einem einflussreichen Lehrer. Neben seiner grafischen Arbeit war Orlik auch als Porträtist bekannt und schuf Bildnisse vieler prominenter Zeitgenossen. Seine Werke umfassten zudem Buchillustrationen, Bühnenbilder und Gebrauchsgrafik.

Orliks Kunst verbindet geschickt europäische und asiatische Einflüsse und spiegelt den kosmopolitischen Geist der Jahrhundertwende wider. Er starb 1932 in Berlin und hinterließ ein vielfältiges künstlerisches Erbe, das die Übergangszeit zwischen Jugendstil und Moderne repräsentiert.